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Vorschau auf die DUV-DM im Trail am kommenden Wochenende

Etwas ungewohnt am Sonntag wird die nächste Meisterschaftsveranstaltung der DUV stattfinden. Die Macher des BiMa haben sich vor Jahresfrist bereiterklärt, 220 ihrer wie wir nun wissen heiß begehrten Startplätze den Ultras zur Verfügung zu stellen. Nach 103, 127 und 160 Zieleinläufen in den letzten drei Jahren können wir am Sonntag mit mindestens 250 Zieldurchläufen rechnen. Eine Steigerung, die ich einerseits dem in Läuferkreisen schnell an Beliebtheit gewonnenen Lauf an sich zuschreibe, andererseits natürlich ebenso der Ausrichtung der Meisterschaft. Deshalb zunächst meinen Dank an das Team um Gerno Semmelroth für die Aufstockung auf zwischenzeitlich bis zu 300 Läufer in der Liste. Dass am Ende dennoch 29 der Wartelistenplatzierten nicht den Zugang zum Rennen finden werden bedaure ich. Allerdings akzeptiere ich die Entscheidung des Veranstalters, da mir die örtlichen Verhältnisse vertraut sind.

Zum sportlichen Teil. Die etwa 64 Wettkampfkilometer sind ein gut zu laufender Kurs mit Schwierigkeiten nur für jene Läufer, die sich nie oder nur wenig in den Bergen aufhalten. Also kein Hardcoreabenteuer, sondern eher Rennsteiglauf, leicht „versteilt“.

Dennoch heißt es für die Besten sich gegen die Tageskonkurrenz durchzusetzen. Das Frauenfeld ist mit knapp 50 Starterinnen recht übersichtlich gehalten. Die Titelverteidigerin sollte auch die Titelfavoritin sein. Neben Pamela Veith finden wir mit Manishe Sina eine recht grundschnelle Läuferin, im Vorjahr auf Platz 4 der DM. Die ihr in Plettenberg nachfolgende Evelyn Franke ist ebenfalls einmal mehr am Start. Mit Gabriele Kenkenberg notieren wir eine Nationalteamläuferin (100km) in der Startliste, aber auch die wegen Verletzung lange nicht gesehene Silke Pfenningschmidt hat schon bei der ITC vor zwei Jahren eine eindrucksvolle Visitenkarte hinterlegt. Und letztendlich darf man gespannt sein wie sich Lisa Mehl schlägt. Mit Birgit Schwartz-Reinken stellt sich die dreifache Siegerin der vergangenen Jahre aber ebenso der Konkurrenz. Auch wenn sie über den Bilstein hinaus keine Wettkampfmeriten im Ultra aufweisen kann – ihre erzielten Ergebnisse waren bei dieser Veranstaltung stets sehr gut. Also kein Selbstläufer für Pamela, aber gute Chancen ihrer Titelsammlung eine weitere Facette hinzuzufügen.

Im Feld der etwa 240 Männer ragt das Siegerduo des Vorjahres hervor: Martin Schedler und Max Kirschbaum ist es natürlich wiederum zuzutrauen sich im vorderen Feld zu bewegen. Benjamin Sperl und Lars Donath werden dagegen sicher von ihrer Ortskenntnis profitieren können. Wenngleich auch ihnen die neu gestaltete Auftaktrunde noch nicht bekannt sein dürfte. Die Männer der LG Nord sind in der Breite recht gut aufgestellt, mit Alexander Dautel, Enrico Wiessner, Dirk Kiwus und Jan Prochaska sollte es zu vorderen Platzierungen langen. Gespannt sein darf man auf einige andere mehr aber auch: stellvertretend seien genannt Thomas Herget, Bernd Vöhringer, Heiko Mergard oder Mathias Wilshusen. Bei Bernhard Munz hoffe ich, dass er seine Probleme nach Nürnberg auskurieren konnte und in der AK M50 seine gewohnt gute Rolle spielen kann. Denn mit ihm ist das Trio der bisherigen Sieger wieder am Start.

Wie bei den Terminen zuvor sehen wir auch hier den Trend zu mehr Mannschaftsbildungen. Leider hat sich das Frauenteam der BlueLiner kurzfristig zerschlagen, so bleibt es bei drei konkurrierenden Gemeinschaften. Den Teams aus Karlsruhe, Göttingen und Berlin ist dabei gleichermaßen der zentrale Podiumsplatz zuzutrauen.

Im Feld der 19 Männerteams stellt der ASFM Göttingen das größte Kontingent. Die Ausrichter der Brockenchallange sollten sich in den Bergen auskennen. In gleicher Teamstärke wird die LG DUV den Lauf in Angriff nehmen. Auch die Berliner der LG Nord stellen immerhin drei Teams. Soweit zur Quantität – geht es um Qualität sollten die Teams der BlueLiner, aus Weiher und aus Kempten ebenso stark zu beachten sein.

Das Schöne am Trail ist: es geht durch den Wald. Das weniger Schöne am Trail ist: es geht durch den Wald. Als Beobachter der Veranstaltung habe ich hier leider während des Rennens relativ wenig Einblick in das Geschehen. So wird der Eindruck vom läuferischen für mich begrenzt sein, die Spannung sich ausschließlich im Zieleinlauf befrieden lassen. Den Läufern bleibt da mehr – eine hoffentlich recht freudvolle Durchquerung eines schönen Stücks Heimat mit interessanten Metern mit oder im sportlichen Sinne auch gegen Laufkameraden. Und natürlich die vielen Gespräche danach, das soeben erlebte wieder und wieder reflektierend.

Allen viel Freude bei diesem Tun!
Jörg Stutzke

Zur Homepage der Veranstaltung geht es hier.

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